Vor langer, langer Zeit ...

Zu Beginn der 70er Jahre hatte die Fasnet in Herrligen
Hochkonjunktur. Die letzten 2 Wochen vor dem Fas-
netsdienstag standen ganz im Zeichen dreier großer
Fasnetsveranstaltungen. Aus nah und fern – von Ess-
lingen, Ulm, Laupheim bis Augsburg – reisten Freizeit-
narren an und füllten die damals neue Lindenhofschule.
Non-Stop-Dancing mit jeweils zwei Kapellen, närrische
Aufführungen aller Ortsvereine und eine Riesen-Gaudi
war angesagt.

Im Jahr 1971 entstand die Idee zur Gründung einer
eigenen Narrengruppe im Ort. Durch Zusammenwirken
des Jugendchores vom Gesangverein Concordia unter
der Leitung der Ehepaare Sattler und Wekenmann
sowie dem Ehepaar Bacher und dem damaligen Bürger-
meister Noll wurde 1972 die Hexengruppe Herrlin-
ger Kuhschwanzhexen gegründet.

Einem Gerücht zufolge soll zur Jahrhundertwende in
Herrlingen eine Kuh rote Milch von sich gegeben haben:
ihr wurde der Schwanz abgeschnitten. Das Häs
wurde in eigener Kreation entworfen und hat sich bis
heute nur unwesentlich verändert. Das erste „Hexen-
jahr 1972“ wurde noch mit einheitlichen Gummimasken
bestritten. 1973 wurden dann die ersten drei Holzmas-
ken getragen – angefertigt von einem Schnitzer aus
dem Schwarzwald.

Seit 1972 sind die Herrlinger Kuhschwanzhexen eine
der Hauptattraktionen der Herrlinger Fasnet.

Schon bald erweiterte sich jedoch der Bekanntheitsgrad
über die Grenzen Herrlingens und Blaustein hinaus, so
dass die Herrlinger Hexen gern gesehene Gäste bei vie-
lerlei Veranstaltungen in der Umgebung wurden. 

In der Fasnetsaison 1993 fand die erste eigene Veran-
staltung in Form eines Brauchtumsabends statt, die
sich seither alle zwei Jahren wiederholt.

Aufgrund wachsender Mitgliederzahlen und zur besse-
ren Organisation wurde am 13. April 1996 in der kon-
stituierenden Zunftversammlung beschlossen, die bis
dahin „freischaffenden” Narren in einem Verein mit
Namen Narrenzunft Herrlinger Kuhschwanzhexen
zusammenzufassen.